Zeitungsberichte

Artikel in der „Natura Helvetica“ , Ausgabe 04.2023 (Bitte den Artikel zum vollständig sehen anklicken)

Artikel im Anzeiger Oberfreiamt am 03.02.2023 (Bitte den Artikel zum lesen anklicken)

Artikel im OBERFREIÄMTER am 05.02.2021 (Bitte den Artikel zum lesen anklicken)



Artikel in der Aargauer Zeitung am 13.11.2015

Auf Augenhöhe mit Kleinstlebewesen

Dorothea Oldani aus A. bringt faszinierende Bilder aus der Reuss-Ebene nicht nur ins Internet

Vor fünf Jahren durchschaute Dorothea Oldani noch nicht richtig, was passiert, wenn sie auf den Auslöser der Kamera drückt. Die Fotos aber, die sie machte, fanden viel Beifall: Makro-Aufnahmen von Kleinlebewesen, Reflexe von Tautropfen und Lichtstrahlen, Blütenblätter und Laub, eingefangen am frühen Morgen in der Reussebene im Freiamt oder im eigenen Garten. «Ich fotografiere nach Gefühl», sagt die frühere Sekundarlehrerin und Schulleiterin. Aber inzwischen hat sie auch das Zusammenspiel von Blende und Verschlusszeit, die technische Seite des Fotografierens, im Griff. Und taucht mit der Kamera gerne hin und wieder auf den Meeresgrund, um auch hier faszinierende Makro-Aufnahme der kleinen Lebewesen zu machen.

Sie bezeichnet sich als «begeisterte Hobby-Makro-Fotografin», zeigt ihre Bilder auf der Internet-Plattform www.fotocommunity.de unter dem Namen «dorographie» und tauscht sich hier mit Gleichgesinnten aus. Sie führt mit www.dorographie.com eine eigene Website und hat im Calvendo-Verlag für 2016 je einen Kalender mit Fotografien von Libellen und mit Unterwasser-Nacktschnecken herausgegeben. Ob aus ihrer Fotografie einmal ein Erwerb wird, ist für sie zweit- oder drittrangig. «Ich habe seit einem Jahr eine Auszeit und das Privileg, jetzt nicht mehr in einem beruflichen Alltag eingespannt zu sein.» Sie, Sportlerin durch und durch, setzt sich lieber sehr früh morgens auf ihr Bike, radelt an die Reuss und beobachtet mit der Kamera Kleinlebewesen – für eine Libellengeburt auch gern einmal vier Stunden am gleichen Ort. «Ich tauche dann ganz ein in die Makrowelt der Insekten und Pflanzen, vergesse alles Drumherum, krabble fast mit den Kleintieren.» Sie bringt mit dem Makroobjektiv Details und Schönheiten vor die Augen der Betrachter, die man sonst nicht sehen würde – magische Momente, die sie den anderen Mitgliedern ihrer Foto-Community zur Freude und zur Beurteilung zugänglich macht. Hin und wieder reist sie, seitdem sie vor 6 Jahren mit dem Tauchen begonnen hat, ans Meer. «Ich hatte schon beim ersten Tauchgang eine Kamera dabei.» Heute bringt sie, wesentlich besser ausgerüstet, spektakulär schöne Makro-Bilder aus der Tiefe der Meere mit an die Oberfläche. Auch ihre Sport-Aufnahmen haben professionellen Charakter, obwohl Oldani von sich selber sagt: «Ich taste mich so langsam an die Sportfotografie heran.» Als Sportlerin reizt es sie, Bewegung zu zeigen. Sie befasst sich mit «Stacking», einer neuen Technik, die es erlaubt, durch elektronisches Zusammensetzen von Bildern den Motiven eine aussergewöhnliche Tiefenschärfe zu geben. Und sie will sich vermehrt der Landschaftsfotografie widmen.

Ein fotografisches Naturtalent? Gelernt hat Oldani, die in F. aufgewachsen ist und seit 24 Jahren in M. lebt,das Handwerk des Fotografierens jedenfalls nicht. Ihre erste Kamera war eine Kodak Instamatic. Mit Dorothea Oldani20 Jahren gab‘s die erste Spiegelreflexkamera, aber damit nur Allerweltsbilder von der Familie und den Ferien. Bis sie vor fünf Jahren das erste Makro-Objektiv auf ihrer Canon einschnappen liess. Vielleicht liegt das Geheimnis ihrer faszinierenden Bilder gerade darin begründet, dass bei ihr die Technik in den Hintergrund tritt, wenn sie sich mit den Kleinstlebewesen sozusagen auf Augenhöhe begibt.

Artikel von EDDY SCHAMBRON 
AARGAUER ZEITUNG, 13. November 2015